Stand: November 2022
Vorwort des Trägers
Kindern Gottvertrauen zu ermöglichen und sie auf der Basis christlicher Werte auf ihrem Weg zu einem selbstbewussten, toleranten und verantwortlichen Leben zu begleiten, ist uns ein besonderes Anliegen. Daher verstehen wir auch unsere Kindertagesstätte mit ihren Mitarbeitenden als ein Herzstück der Gemeindearbeit. (Leitbild der Prot. Kirchengemeinde Ebernburg-Altenbamberg, 2017)
Die Prot. Kirchengemeinde Ebernburg-Altenbamberg weiß sich durch die Botschaft Jesu Christi: „Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht“ (Mk10, 14) und durch die Taufe von Kleinkindern im Gottesdienst der Gemeinde verpflichtet, die Kindergartenarbeit als Träger zu übernehmen. Sie stellt sich seit über 50 Jahren dieser Aufgabe und möchte sie unter veränderten Bedingungen – z. B. die Aufnahme von Kindern unter 2 Jahren – auch weiterhin tun. Dazu gehören nicht nur die Einstellung von qualifizierten, motivierten und entsprechend bezahlten Erzieherinnen, Erziehern und Wirtschaftskräften, sondern auch die alters-, und bedarfsgerechte Ausstattung der Einrichtung mit Räumlichkeiten, die das Spiel-, Lern- und Bewegungsinteresse der Kinder berücksichtigen und fördern.
Wir wissen aus der Elementarpädagogik, dass die ersten sechs Lebensjahre für die Sozial- wie die Lernkompetenz eines Menschen sehr entscheidend sind. Darum sehen wir unseren Kindergarten als eine werteorientierte Bildungs- und Erziehungseinrichtung im Sinne einer ganzheitlichen Pädagogik. Sie bietet in einem kirchlichen Umfeld einen Ort, wo jedes Kind als Geschöpf Gottes geachtet, geschätzt, gehegt und gefördert wird und wo Kinder in geschützten Räumen und in der Freiheit des Glaubens aufwachsen dürfen.
Die Kirchengemeinde Ebernburg-Altenbamberg versteht ihre Kindergartenarbeit als Teil der Gemeindearbeit, die in ökumenisch-religiöser Offenheit und im Dialog der Religionen und Kulturen auf der Basis einer christlichen Werteorientierung geschieht.
Die Kinder stehen im Mittelpunkt. Darum soll der Kindergarten auch ein Stück Schonraum kindlichen Lebens und Denkens bleiben und darf nicht mit Curricula und Frühförderprogrammen überfrachtet werden, die sich Erwachsene ausgedacht haben, in der Erwartung, so ausreichend Fachkräfte für die Herausforderungen einer zukünftigen Gesellschaft heranbilden zu können. Für uns ist es wichtig, Kindern einen Lebens- und Lernraum zu schaffen, in dem sie angenommen, ermutigt, gefördert, bestärkt werden und ihre Fähigkeiten entfalten können. Die Kinderrechte stehen dabei obenan.
Zum Wohlbefinden der Kinder gehören auch eine sorgfältige, liebevolle Kleinkindpflege und eine gesunde Ernährung, die wir durch festliche Feiern und gemeinsame Tischkultur fördern wollen. Gemeinsames Spielen, Singen und Feiern von Kindergarten- und Kirchenfesten.
Liebe Eltern, wir laden Sie herzlich ein, unseren Evangelischen Kindergarten Ebernburg kennen zu lernen. Der Kindergarten trägt den Namen der historisch und kulturgeschichtlich bedeutenden Burg, die schützend über dem Ortsteil thront.
Wir sind eine familienergänzende- und unterstützende Einrichtung und bieten Ihrem Kind einen Platz, an dem es Kind sein kann.
Mit der Aufnahme Ihres Kindes beginnt eine Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zwischen Ihnen, Ihrem Kind und unserer Kindertagesstätte. Diese Partnerschaft ist eine wichtige Voraussetzung für die Begleitung Ihres Kindes und beruht auf gegenseitiger Anerkennung und Akzeptanz und gegenseitigem Vertrauen. Der offene Austausch mit Ihnen ist uns sehr wichtig.
In gemeinsamer Verantwortung mit Ihnen und dem Presbyterium wollen wir die Aufgabe annehmen, die Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und ihnen Bildungsmöglichkeiten eröffnen.
Ihre Kinder werden angenommen und ermutigt
In unserer Einrichtung respektieren wir jedes Kind als ein Geschöpf Gottes unabhängig von seiner sozialen, kulturellen und religiösen Herkunft und mit seiner persönlichen Entwicklung.
Von zentraler Bedeutung ist für uns die Frage, was Jungen und Mädchen brauchen und was sie stärkt. Wir schaffen Rahmenbedingungen, in denen Ihre Kinder sich selbst ausprobieren dürfen. Durch eigenes Ausprobieren entwickeln sie Selbstvertrauen.
Ihre Kinder werden ganzheitlich gefördert
Wir bieten ein ansprechendes und anregungsreiches Umfeld, in dem Ihre Kinder ihre Interessen, Vorlieben und Neigungen entfalten können. Neugier, Offenheit und Experimentierfreude werden von uns gefördert. Ihre Kinder lernen im liebevollen Miteinander die Wertschätzung der eigenen Person und die Eigenverantwortlichkeit ihres Handelns kennen. Diese sozialen Kompetenzen sollen ihre Kinder im Leben begleiten.
Ihre Kinder denken auf vielfältige Weise über Gott und die Welt nach
Alle Kinder erhalten im Rahmen einer elementaren Religionspädagogik Raum für ihre religiösen Daseinsfragen. Wir antworten darauf in Gesprächen, durch biblische Geschichten, Gottesdienste und das Mitgestalten der christlichen Feste. Mit Interesse nehmen wir die Vielfalt anderer Religionen in unserer Einrichtung wahr und möchten ein Ort guten Dialoges sein.
Die Zusammenarbeit mit Eltern ist uns wichtig
Als Sorgeberechtigte, als Mütter und Väter, legen Sie die Grundsteine in der Entwicklung Ihrer Kinder. Gemeinsam mit Ihnen möchten wir Ihre Kinder begleiten und in ihrer Entwicklung unterstützen. Unsere pädagogische Arbeit gestalten wir transparent. Für Ihre Wünsche, Anregungen und Probleme haben wir ein offenes Ohr.
Unsere Kindertagesstätte ist ein Teil der Kirchengemeinde
Als Fortführung der zentralen Bedeutung der Taufe ist es der Kirchengemeinde ein Anliegen, Kindern einen festen Platz in der Gemeinde zu geben. Intergenerative und familienfreundliche Angebote gestalten wir gerne mit.
In unserer Kindertagesstätte ist für alle Kinder eine mindestens siebenstündige Betreuungszeit gewährleistet. Wir bieten für bis zu 60 Kinder im Alter von 1 – 6 Jahren Ganztagesbetreuung an. Die Einjährigen beginnen in unserer U2-Gruppe (Bienengruppe) und wechseln zum 3. Lebensjahr in eine der anderen beiden Gruppen im teiloffenen Bereich.
Teilzeitbetreuung bieten wir nicht an. Für alle Kinder gibt es ein warmes Mittagessen um 11:30, täglich frisch und abwechslungsreich gekocht. Nachmittags um 14 Uhr gibt es einen kleinen Snack.
Ganztagsbetreuung A: 7.00 – 16.30 Uhr
Ganztagsbetreuung B: 7.30 - 15.00 Uhr
Freitags schließt die Kita um 15 Uhr.
Ihr Betreuungsbedarf geben Sie bei der Anmeldung über Kita+ ein.
Für Ferien, Fortbildung und Teamarbeit ist der Kindergarten an bis zu 30 Tagen im Jahr geschlossen. Weitere Schließtage aus konkretem Anlass werden rechtzeitig bekannt gegeben
U2/U3 Bereich
In unserer Kindertagesstätte befindet sich der U2/U3-Bereich mit bis zu 15 Kindern im Untergeschoss. Der Bereich ist auf die Bedürfnisse der Jüngsten mit viel Platz für freie Bewegung und unterschiedliche Begegnungen der Kinder gestaltet. Zugeordnet ist dieser Gruppe ein Schlafraum. Ebenfalls im Untergeschoss befindet sich eine Turnhalle, der nach Plan von allen Kindern der Einrichtung genutzt wird. Zusätzlich gibt es einen Bewegungsraum, der komplett nach den Bedürfnissen der Kleinsten eingerichtet ist. Sanitär- und Wickelbereich sind als Eigenräume direkt zugänglich.
Elementarbereich
Im Erdgeschoss befinden sich die Räume für die Ü3- Kinder. Zwei Gruppenräume bieten den Kindern viele Möglichkeiten zum Bauen & Konstruieren, Malen, Freispiel… In der Werkstatt haben die Kinder Raum zum Erfahren einiger Materialien zum Basteln. Einige Werkbänke ermöglichen den Kindern auch die Erfahrung mit Holzarbeit.
Diese Räume bieten vielfältige Lern- und Beschäftigungsmöglichkeiten für 3-6-jährige Kinder im Morgenkreis, zum Bauen, für Rollenspiel, kreatives Gestalten, (Vor-)Lesen, Mittagessen usw. Das Angebot in den Gruppenräumen ermöglicht den Kindern unterschiedliche Erfahrungen und soll sie zu vielfältigen Aktivitäten im Rahmen der teiloffenen Arbeitsweise anregen. Die Kinder können selbst entscheiden, wo sie wann spielen möchten.
In der Werkstatt haben die Kinder ein breites Angebot an Materialien zum Forschen und Experimentieren.
Raum der Wünsche
Der Raum der Wünsche ist ein kleiner Raum bei der Frühstücksecke, welcher nach den Bedürfnissen und Ideen der Kinder gestaltet und ausgestattet wird. So können sie den Raum auf vielfältige Weise nutzen. Ob für Rollenspiele oder einfach zum Beobachten, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Waschraum
Der Waschraum ist ausgestattet mit vier Toiletten und einer Waschbecken- Duschanlage. Der Wickelschrank mit Eigentumskästen für Ersatzkleidung und Hygieneartikel hat hier ebenfalls seinen Platz. Diese Kästen sollten Sie regelmäßig kontrollieren und auffüllen. Eine weitere Kindertoilette und ein Wickeltisch befinden sich im Untergeschoss im U2-Bereich.
Turnraum
Im Untergeschoß bietet dieser Raum den Kindern vielfältige Möglichkeit zu freiem Spiel und ausgelassener Bewegung. Eine Auswahl verschiedener Materialien, wie Reifen, Bälle, Sprossenwand…, regt die Kinder zu Kommunikation und Interaktion an. Auch gezielte und begleitete Bewegungsangebote, -baustellen finden hier statt.
Flur
Im Flur hat jedes Kind seinen persönlichen Garderobenplatz mit Brieffach für Elternpost, welches regelmäßig von Ihnen kontrolliert werden sollte.
Außerdem haben die Kinder mit der Frühstücksecke im Flur einen Platz, der zu Gespräch und Frühstück einlädt.
Küche
Unsere Hauswirtschaftskraft kocht hier täglich frisches Essen. Ebenso steht uns die Küche zeitweise im Rahmen für Koch- und Backaktivitäten mit den Kindern zur Verfügung.
Außengelände
Das Außengelände mit schattenspendendem Baumbestand bietet vielfältige Bewegungsmöglichkeiten: Freifläche zum Rennen und Ballspielen, befestigte Bereiche für Dreiräder und Roller, Möglichkeit zum Schaukeln, Klettern und Rutschen. Außerdem gibt es einen großen Sandbereich unter Bäumen - im Sommer auch mit Wasserspielgerät.
Die organisatorische und inhaltliche Arbeit in Kindertagesstätten ist durch verschiedene Gesetze, Verordnungen und Vorgaben auf den unterschiedlichen Ebenen verbindlich geregelt. Die Tabelle im Anhang gibt hierzu einen allgemeinen Überblick. Unsere pädagogische Arbeit orientiert sich an:
Kita-Gesetz RLP
1. § 14, Rechtsanspruch der Kinder auf durchgehende, siebenstündige Betreuung mit Mittagessen
2. § 1, Recht auf Inklusion
3. § 3, Grundsätze der Erziehung, Bildung und Betreuung in Kindertagesstätten
4. § 9, Beteiligung der Eltern
5. § 21-25, Regelungen zur Personalausstattung
1. Leitsätze für evangelische Kindertagesstätten
„Im Mittelpunkt: Das Kind!“
2. Bundesrahmenhandbuch BETA / „Qualität für alle entwickeln“
Qualitätsentwicklung in Evangelischen Tageseinrichtungen
Gerne machen wir die vollständigen Texte zugänglich. Daraus ergeben sich für uns folgende Ziele, die sich gegenseitig bedingen und eng miteinander verknüpft sind.
„Jedes Kind hat von Anfang an eigene Rechte und vollzieht die für seine Entwicklung notwendigen Schritte durch eigene Aktivität. Dies bestimmt das Bild vom Kind im Situationsansatz. Die pädagogischen Ziele - Autonomie, Solidarität, Kompetenz – orientieren sich an den demokratischen Grundwerten und gesellschaftlichen Entwicklungen.“
(https://kita.rlp.de/de/betreuungsangebote/paedagogische-ansaetze/situationsansatz/ (zuletzt aufgerufen: 20.11.2022)
Wir arbeiten nach dem Situationsansatz und beherzigen dabei die Grundprinzipien, dieser Arbeitshaltung. Das bedeutet, eine Umgebung zu schaffen, indem sich Kinder ohne Diskriminierung oder Vorurteile entfalten können. Wir achten darauf Ihre Kinder zu beobachten, Schlüsselsituationen zu erkennen, diese zu analysieren und auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen und Projekte u.ä. danach zu entwickeln.
Außerdem orientieren wir uns an den Bildungs- und Erziehungsempfehlungen von Rheinland-Pfalz. In diesen Empfehlungen sind diverse kindliche Entwicklungsbereiche beschrieben und wie man sie fördern kann.
Alle Bildungsziele stehen in engem Zusammenhang miteinander. Jeder einzelne Bereich ist wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Im Folgenden können Sie einige Bereiche, auf die wir verstärkt eingehen, nachlesen. Selbstverständlich orientieren wir uns dennoch an allen Empfehlungen der BEE’s.
Wahrnehmung geschieht mit allen Sinnen. Für uns ist wichtig, den Tagesablauf und die Umgebung so zu gestalten, dass die Kinder Ihre Welt mit allen Sinnen entdecken können. Bei Koch- und Backangeboten dürfen die Kinder alles probieren und so lernen, wie unterschiedlich Geschmäcker sind und was man alles schmecken kann. Unterschiedlichste Materialien in allen Räumen sorgen für diverse haptische Erfahrungen. Ob verschieden Holzarten, Stoffe etc., die Kinder dürfen alles mit dem Körper erfahren.
„Hilf mir es selbst zu tun“ -Maria Montessori
Maria Montessori als Vorbild unterstützt unsere Haltung als Kindergarten ergänzend zum Situationsansatz. Kinder werden bei uns als wertvolle Menschen angesehen, welche ihre Persönlichkeit selbst und frei entfalten können. Hier einige Beispiele:
Während aller Erfahrungen begleiten wir die Kinder und bieten Ihnen einen sicheren Hafen. In diesem sicheren Rahmen können die Kinder Erfahrungen machen. Wir wollen den Kindern die Möglichkeit geben selbst zu erfahren und dabei zu lernen, ohne dass Erwachsene aus Bequemlichkeit oder vorschnell Eingreifen. Wichtig ist für uns dabei die Haltung als Vorbild. Kinder unterscheiden noch nicht zwischen richtig und falsch. Sie sehen was ihr Umfeld machen, saugen die Informationen, wie ein Schwamm auf und rekonstruieren Handlungen.
Soziales Miteinander/Verhalten
Soziales Miteinander heißt für uns, jeden in seiner Persönlichkeit mit seinen Stärken und Schwächen anzunehmen, zu akzeptieren und zu fördern. Wir geben Anregungen zum gegenseitigen Unterstützen und Helfen. Wir fördern die Gemeinschaft in der Gruppe und ermutigen die Kinder zu größtmöglicher Autonomie. Durch Regeln und Grenzen, die wir mit den Kindern gemeinsam festlegen, geben wir ihnen Orientierung, Sicherheit und Halt.
Sprache „als Schlüssel zur Welt“ ist wichtig, um sich mitteilen zu können, soziale Kontakte zu knüpfen, Konflikte zu bewältigen und die Welt erklären zu können. Integrierte und spezifische Sprachförderung in unserer Einrichtung finden vornehmlich im Alltag der Arbeit statt z.B. durch Fingerspiele, Bilderbücher, Lieder, Gespräche usw. Schwerpunkt ist hierbei, die Freude am Sprechen zu wecken, zu fördern und zu erhalten. Im U2-Bereich wird besonders darauf geachtet alles verbal zu begleiten und statt Kinder zu korrigieren. Der Fokus liegt hierbei, die Kinder nicht zu erniedrigen oder unterzuordnen. Vielmehr soll Sprache ein Mittel sein sich auszudrücken und sollte spielerisch und spaßig erlernt werden.
Bewegung ist wichtiger Bestandteil der Ausbildung sämtlicher Gehirnfunktionen und hat auf unterschiedlichen Ebenen eine hohe Bedeutung für die Entwicklung. So stehen z.B. die Sprachentwicklung und die motorische Entwicklung in engem Zusammenhang. Wir bieten den Kindern verschiedene Bewegungsmöglichkeiten, z.B. Bewegungsbaustelle, Außengelände, Nebenräume zum Tanzen und Rollenspiel. Außerdem gehen wir während der Wintermonate in die nahe gelegene Turnhalle zum gezielten Bewegungsangebot.
Religiöse Bildung / Interkulturelles Lernen
Religiöse Bildung ist für uns ein wichtiger Teil der allgemeinen Bildung, fängt beim „Angenommen werden“ an und geschieht im täglichen Umgang miteinander. Die Offenheit, Achtung und Integration gegenüber den anderen Religionen sind uns wichtig, deshalb ist es für uns von hoher Bedeutung, Kinder aller Kulturen aufzunehmen. Durch das Feiern und Gestalten der Feste im Jahreskreis erhalten die Kinder einen Einblick in christliche Traditionen und die, anderer Religionen.
Körper, Gesundheit, Sexualität
Kinder haben ein natürliches Interesse am eigenen Körper. Sie sind von Geburt an sexuelle Wesen mit eigenen sexuellen Bedürfnissen und Wünschen. Die Erfahrung eines liebevollen Umgangs mit dem Körper (z.B. in Pflegesituationen), fördert die Entwicklung eines bejahenden Körpergefühls. Die Wahrnehmung eigener Grenzen und ein starkes Selbstwertgefühl sind beste Voraussetzungen, um Übergriffe als solche einordnen zu können und sich davor zu schützen. Hierbei ist es uns wichtig, den Kindern ein bejahendes Körpergefühl zu ermöglichen und ihr Selbstwertgefühl zu stärken. Dabei lernen Kinder bei unangenehmen Gefühlen und Übergriffen „STOP“ zu sagen.
Die pädagogische Grundlage für die Arbeit im sexualpädagogischen Feld findet sich in den Bildungs- und Erziehungsempfehlungen RLP unter dem Bildungs- und Erziehungsbereich: Körper, Gesundheit, Sexualität.
Kinder sollen in der Kita Gelegenheit erhalten den eigenen Körper in vielfältigen Zusammenhängen zu erfahren und zu erproben und die eigene körperliche Entwicklung bewusst wahrnehmen. Hierzu gehört auch, dass sie die wesentlichen Körperteile und Organe kennen und benennen lernen und erforschen dürfen, also auch ihre Geschlechtsteile. Es gehört ebenfalls dazu, dass sie ihren Wunsch nach Nähe, Zuwendung und Körperkontakt erfüllen können und ein zärtliches Körpergefühl entwickeln.
Auftrag ist aber auch, Kinder vor sexuellen Grenzverletzungen und Übergriffen zu schützen, Risiken bewusst in den Blick zu nehmen und entsprechende Vorkommnisse zu bearbeiten.
Zusätzlich informieren wir in den jährlich mindestens einmal stattfindenden Entwicklungsgesprächen u.a. über den Entwicklungsstand der Kinder im Bereich körperliche Entwicklung und Sexualität.
Der Kita-Beirat
Der Kita-Beirat ist ein Gremium, das sich aus Vertretern verschiedener Verantwortungsträger, die konsensorientiert zusammenwirken sollen, zusammensetzt. Hier kommen zu gleichen Anteilen Vertreter des Trägers, der Leitung, der pädagogischen Fachkräfte und der Eltern mindestens einmal jährlich zusammen, um über wichtige inhaltliche und strukturelle Belange der Arbeit in der Kindertagesstätte einen Austausch zu führen. Miteinbezogen wird auch die Perspektive der Kinder, die in der Einrichtung betreut werden. Eine hierfür aus dem Team der Kindertagesstätte gewählte Fachkraft für Kinderperspektiven (FaKiP), berät die Vertreter*innen im Gremium im Hinblick auf die Vorstellungen und Wünsche der Kinder. Sie erfasst diese im Vorfeld mit geeigneten, altersgemäßen Methoden zu Themen, die die Kinder in ihrem Kita-Alltag betreffen, um deren Meinung einzuholen. Hier kann es beispielsweise um Raumgestaltung gehen oder um das Verpflegungskonzept, aber auch um Projekte oder die Nutzungsmodalitäten für die Gruppen- oder Funktionsräume.
Im § 7 des KiTaG RLP ist beschrieben, dass der Kita-Beirat insbesondere zu folgenden Angelegenheiten beraten soll:
1. dauerhafte Veränderungen der Inhalte und Formen der Erziehungsarbeit,
2. dauerhafte Änderungen der Angebotsstruktur der Tageseinrichtung, zum Beispiel der Grundsätze des Verpflegungsangebots, und
3. nach § 21 Abs. 6 Satz 3 KiTaG vorzusehende Ausgleichsmaßnahmen.